Lost in Translation – Zur Schwierigkeit der Übersetzung zwischen religiöser und säkularer Ebene
Kurzbeschreibung und Ziele
Die Working Group „Lost in Translation“ möchte der Frage nachgehen wie (bzw. ob) religiöse Begriffe in einem säkular geprägten Denk- und Sprachraum verständlich gemacht werden können (und sollten). Ausgangspunkt dieser Frage ist die Beobachtung, dass sowohl der interreligiöse Dialog als auch allgemein die Berichterstattung über „die“ Muslime und „den“ Islam von Zuschreibungen, Missverständnissen oder wie wir es nennen: „Übersetzungsfehlern“ geprägt ist.
So werden durch die Übersetzung religiöser Begriffe aus dem Arabischen in eine (christlich geprägte) säkulare Sprache vermeintliche Begriffspaare kreiert, die bei einer tiefgreifenden Würdigung erhebliche Unterschiede aufweisen. Die mannigfaltigen Denktraditionen, Perspektiven aus der islamischen Tradition sowie die Emotionen und individuellen Zugänge von Muslim:innen werden dabei meist vollkommen ignoriert. Beispiele hierfür: din=Religion haram/halal=verboten/erlaubt Ummah=islamische Glaubensgemeinschaft.
Ähnlich verhält es sich mit politischen Begriffen, die Einzug in den muslimischen Diskurs gefunden haben, deren säkulare Grundannahmen aber dennoch dominant bleiben. Beispiele: Freiheit, Liberalität, Extremismus, Prävention, etc.
Das Ziel der Working Group besteht darin, Brücken zu bauen und eine Basis zu schaffen, um überhaupt ins Gespräch zu kommen. Auf diesem Weg sollen Erkenntnisgewinne generiert werden, gemeinsame Diskursräume konstruiert und gängige Missverständnisse aufgelöst werden. Als konkreter Output ist didaktisches Material gedacht, das an Moscheegemeinden aber auch allgemein an Vertreter:innen des interreligiösen Dialogs verteilt werden könnte.
Stand der Dinge: Konzeptionierungsphase
Mit dem Abschluss der Konzeptionierungsphase wird Ende 2023 gerechnet.